
Und Abfahrt: Völkl Ski ist wieder auf Spur
Optimierung eines Produktionssteuerungssystems
Moderne Skier bestehen aus bis zu zehn verschiedenen Materialien – darunter Holz, Titan, Carbon und Hightech-Kunststoffe. Die Sportgeräte müssen leicht und gleichzeitig belastbar sein, perfekten Grip und höchste Stabilität bieten. Doch bevor ein Ski auf der Abfahrt überzeugt, beginnt seine Reise in der Produktion – wie beim Skispezialisten Völkl in Straubing.
Hier wurden wir mit der Modernisierung einer zentralen Steuerungsanlage beauftragt – eine Herausforderung, die uns mit sportlichem Tempo auf die Ideallinie geführt hat. Um die komplexen Abläufe der alten Steuerung zu verstehen, reiste unser Team frühzeitig an und startete mit einer ausführlichen Analyse der bestehenden Prozesse. „Wir hatten ein über 20 Jahre altes Programm, eine alte Visualisierung und eine Bedienungsanleitung, die nicht mehr alle Fragen beantwortete“, berichtet unser Projektleiter Julian Suhr. In enger Abstimmung mit den Auftraggebern wurden die Anforderungen für eine neue Steuerung definiert.
Die zentrale Herausforderung bestand in der präzisen Steuerung der Presse für Ski-Rohlinge, in der Materialien unter Druck zusammengeführt und mit PU-Schaum gefüllt werden. Hier fahren auf einer Länge von etwa 20 bis 30 Metern zwei Mischköpfe hin und her, die dann an fest definierten Positionen den PU-Schaum in die Formen pressen. „Diese Mischköpfe arbeiten teilweise im Kollisionsbereich. Damit sie sich nicht in die Quere kommen, muss die Positionierung jedes Mal millimetergenau stimmen“, erklärt Dirk Keufgens, verantwortlich für die SPS-Programmierung. Zwischendurch werden diese Mischköpfe zusätzlich auch noch gereinigt, um einen gleichmäßigen Durchfluss vom Füllmaterial zu garantieren. Die Positionen der Reinigungsstationen müssen also ebenfalls in die Abläufe mit eingerechnet und programmiert werden.
Der Workflow war rasant wie eine Abfahrt, da die Anlage nur eine Woche stillgelegt werden konnte. Genau zur richtigen Zeit lieferte uns Thorsten Kröger von unserem Danfoss-Team den entscheidenden Beitrag: Ein leistungsstärkerer Frequenzumformer, der den Start der Anlage zum Erfolg gemacht hat. Mit der neuen TIA-Steuerung von Siemens und der Integrated Motion Control von Danfoss verfügt die Anlage nun über modernste Technik, die wir per VPN-Zugriff flexibel warten und optimieren können. Dank des ausgezeichneten Teamworks wird in Zukunft bei Völkl also alles glatt laufen.
Präzision unter Druck: Das war die zentrale Herausforderung bei der Steuerung der Presse für Ski-Rohlinge
Julian Suhr, Projektleiter Prozessindustrie