Pumpwerk saniert:

Einsatz unter Tage

In der Alster-Metropole ist nicht nur oberflächlich eine Menge los.

Rund 25 Meter unter der Süderelbe hat Hamburg Wasser kürzlich zwei mächtige Abwasserröhren instandgesetzt. Parallel dazu haben wir das Pumpwerk in Harburg auf Vordermann gebracht.

Das Häuschen der Pumpstation am Harburger Hauptdeich ist unscheinbar. Doch nach Betreten eröffnet sich eine beindruckende Unterwelt. Imposante grüne Rohre und cremefarbene Wendeltreppen ragen hier 22 Meter in die Tiefe. Dort treffen sie auf vier 1.040 PS starke Pumpen. In den vergangenen eineinhalb Jahren war dies des Öfteren der Einsatzort für ein paar unserer Hamburger Teams.

Ihre Aufgabe: die gesamte Steuerungstechnik der Abwasserpumpstation zu überarbeiten. Dazu haben sie insgesamt 20 Schaltschrankfelder inklusive der notwendigen SPS-Komponenten komplett erneuert. Auch die allgemeine Elektroinstallation inklusive Verkabelung, Beleuchtung, Schalter- und Steckdosen, sowie die Sicherheitsbeleuchtung haben sie durch Teilerneuerungen fit gemacht für ihren anspruchsvollen Einsatz im Abwassersystem.

„In den Pumpensümpfen müssen alle Anlagenteile wegen der Gase explosionsgeschützt ausgeführt werden. Außerdem unterliegen sie starker Korrosion. Diese besonderen Ansprüche musste auch schon bei der Auswahl der Materialien berücksichtigt werden”, sagt Christian Liebelt, kaufmännischer Leiter an unserem Hamburger Standort und ergänzt: „Im Ausschreibungsverfahren konnten wir uns durchsetzen, weil wir Kolleg:innen mit Erfahrung auf diesem sehr speziellen Gebiet haben. Außerdem wollte Hamburg Wasser jemanden für die nachgelagerten Serviceleistungen vor Ort haben, der auch im Störfall schnell reagieren kann.“

Unsere Aufgabe: Ein Retrofit der gesamten Steuerungs-technik, damit das Abwassernetz im Notfall durch das Abpumpen in die Süderelbe entlastet werden kann.

Das Arbeiten im Abwassernetz beansprucht nicht nur das Material. Das Team vor Ort berichtet davon, dass neben der Konfrontation mit abwassertypischen Hinterlassenschaften und entsprechenden Gerüchen auch schon die schmale Einstiegsluke eine kleine Herausforderung darstellt. In bestimmten Bereichen mussten unsere Kolleg:innen aufgrund der Explosionsgefahr Gaswarngeräte mit sich führen, weil manche Gase, ähnlich wie Kohlenmonoxid, geruchlos sind.

„Die Aus- und Einbauarbeiten wurden teilweise in Spätschichten, teilweise auch am Wochenende gemacht, weil dazu die Anlage für ein paar Wochen komplett vom Netz genommen werden musste”, schildert Liebelt. Die Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich Ende Juli abgeschlossen sein. Das Pumpwerk ist wieder bestens für seine Aufgabe ausgerüstet. Es dient dazu, das älteste Abwassernetz Kontinentaleuropas im Notfall durch das Abpumpen in die Süderelbe, zu entlasten. Der Ernstfall wird einmal im Monat mit Elbwasser geprobt.

Alle Anlagenteile mussten explosionsgeschützt ausgeführt werden. Mit unserem Know-how im Ex-Schutz konnten wir hier punkten.

Christian Liebelt, kaufm. Leiter SCHULZ Hamburg

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