Kraftpaket:
Produktion für E-Modell auf neuem Level
E-Fahrzeuge sind im Vergleich zu Verbrennern wahre Schwergewichte. Die Produktionstechnik muss entsprechend nachziehen. Für einen der weltweit führenden Automobilhersteller haben wir kürzlich die Förder- und Hubtechnik einer Bestandsanlage im Bremer Werk umfassend aufgerüstet.
Dafür haben wir 124 brandneue Schubplattformen inklusive Hubtischen, komplett neuer Steuerungsarchitektur und unterbrechungsfreier Fremdstromversorgung durch Akkuspeicher entwickelt und gebaut. „Die größte Herausforderung bei der Entwicklung und Integration ist der begrenzte Raum für Mensch und Technik bei der Arbeit“, beschreibt Andreas Tenne, der zusammen mit Josef Reicksmann die Abteilung Fördertechnik Automotive in Bremen leitet.
Doch nicht nur die innovative Technik auf kleinstem Raum unterzubringen stellte das Projektteam vor knifflige Aufgaben: Da allein eine Plattform ganze 5,50 x 3,30 Meter misst, musste für den Testaufbau eigens eine Halle angemietet werden. Dort wurde die Anlage vorab mechanisch und elektrisch geprüft. „Die Qualitätssicherung haben wir direkt mitgedacht und jeden einzelnen Schritt mit unserem Dokumentationstool SCHULZ ProKom bis ins Detail protokolliert“, erläutert Andreas Tenne.
Als alle Tests bestanden und alle 60 mit den Auftraggebern vereinbarten Checkmarks gesetzt waren, wurden die Schubplattformen in der Montagehalle sukzessive ausgetauscht. „Um den laufenden Produktionsbetrieb nicht zu stören, haben wir den Tausch immer in der produktionsfreien Zeit am Wochenende umgesetzt“, erläutert der Abteilungsleiter und ergänzt: „das waren echte Sprints, die sich meist bis Sonntagnachmittag hingezogen haben. Abends haben wir die Anlage wieder übergeben und sind zum Anlauf bis nachts um 3:00 Uhr vor Ort geblieben, um sicherzustellen, dass alles funktioniert.“
Die engagierte Arbeit der rund zwölf Kolleginnen und Kollegen vor Ort hat sich gelohnt. Seit Ende November läuft die Anlage im Mehrschichtbetrieb. Jede Schubplattform kann jetzt Nutzlasten von bis zu 2.000 Kilogramm bewegen. Der Integration des neuen E-Fahrzeugtyps steht fördertechnisch nichts mehr im Weg.
Die größte Herausforderung bei der Entwicklung und Integration ist der begrenzte Raum für Mensch und Technik bei der Arbeit.
Andreas Tenne, Leiter Fördertechnik SCHULZ Bremen