
Solarstrom aus dem Baggersee
Größte schwimmende Photovoltaikanlage in Niedersachsen
Wer einen See vor der Tür hat, könnte diesen in Zukunft zur Energiegewinnung nutzen – so wie es die Höltinghauser Industriewerke jetzt machen. Das Unternehmen profitiert von der größten schwimmenden Photovoltaikanlage (PV-Anlage) in Niedersachsen, die mit über zwei Megawatt Peak-Leistung umweltfreundlichen Solarstrom liefert.
Ziel war es, die Kalksandsteinproduktion CO₂-neutraler zu gestalten. Jetzt versorgt die Energie vom Baggersee den Saugbagger und ermöglicht eine wesentlich nachhaltigere Produktion. Das Pionier-Projekt entstand im Teamwork: „Als Generalunternehmer waren wir für die Abwicklung des Gesamtprojekts verantwortlich“, so unser Kollege Clemens Westendorf aus dem Projektteam. „Außerdem für die Anbindung der Anlage an das Mittelspannungsnetz“, erklärt der Projektleiter weiter. 1PUNKT5 hat die Planung der Anlage, die Installation und die Zertifizierung übernommen. Auf einer Fläche von 132 x 88 Metern erzeugen jetzt 3724 PV-Module jährlich etwa 1900 Megawattstunden Strom der nachhaltigen Art. „Mit dieser Anlage schlägt das Kalksandsteinwerk zwei Fliegen mit einer Klappe: Es senkt die Energiekosten erheblich und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“, erklärt Edmund Brinkmann, geschäftsführender Gesellschafter des Kalksandsteinwerks.
Schwimmende PV-Anlagen, auch Floating PV genannt, werden als wichtige Bausteine für den Fortschritt der Energiewende betrachtet. Sie bieten gegenüber landbasierten Systemen mehrere Vorteile:
- Effiziente Flächennutzung: Nutzung von stehenden Wasserflächen, dadurch Schonung von Landflächen für andere Zwecke.
- Installation, Betrieb und Außerbetriebnahme: Kompakte Systeme, können dem Sonnenstand leicht nachgeführt werden, kein Fundament erforderlich und somit auch problemlose Außerbetriebnahme, keine Abschattung durch Bewuchs oder Gebäude.
- Höhere Energieeffizienz: Die kühlende Wirkung des Wassers kann die Leistung der PV-Module steigern.
- Wirtschaftliche Integration: Sie lassen sich gut in bestehende Stromnetzsysteme oder -strukturen integrieren.
- Zusätzliche Kühlung: Der Schatten der Solarmodule kühlt den See und verhindert eine klimabedingte, übermäßige Algenbildung.

„Als Generalunternehmer waren wir für die Abwicklung des Gesamtprojekts verantwortlich. Außerdem für die Anbindung der Anlage an das Mittelspannungsnetz.“
Clemens Westendorf, Projektleiter Prozessindustrie
Schwimmend in eine nachhaltige Zukunft: Auf 11.600 m² Wasserfläche erzeugen über 3700 PV-Module klimafreundlichen Strom direkt vor Ort – ein zukunftsweisendes Projekt für CO₂-neutrale Kalksandsteinproduktion.