Strom und Fernwärme aus Holz in Cuxhaven
Per Kraft-Wärme-Kopplung werden die Häfen mit Wärme und Strom Versorgt
Nach einer Projektierungsphase von fast drei Jahren fiel im August 2023 endlich der Startschuss: Der erste von drei Kesseln erzeugte Dampf und die Turbine des Holzheizkraftwerks Cuxhaven (HHCA) drehte sich, somit konnte erstmalig Strom erzeugt und in das lokale Netz eingespeist werden. Von der Mittelspannungstechnik zur Niederspannungshauptverteilung an die Kessel über die Steuerungs- und Antriebstechnik für die Turbine bis zur übergeordneten Leitwarte haben wir hier mit einer starken Manpower gearbeitet.
Der Weg dahin war nicht alltäglich. Diverse Verzögerungen ließen das Projekt immer wieder stocken, sodass unseren Wallenhorster Kolleg:innen statt der geplanten zwei Jahre lediglich fünf Monate für die Projektumsetzung blieben. „Ein Marathon, für den es viel „mentale Flexibilität” brauchte”, so Projektleiter Marcell Peters. „Was wir normalerweise nacheinander abwickeln, musste hier gleichzeitig und eng miteinander verzahnt erfolgen: der Transport und die Montage der gesamten Technik, die Stromversorgung aller Gewerke auf der Baustelle und last but not least die Programmierung der Leittechnik inklusive ihrer unterschiedlichen Schnittstellen,“ so der Projektleiter. Schließlich hing die Förderung des Projekts vom gesetzten Einspeisetermin ab. „An manchen Tagen waren wir mit über 25 Mann vor Ort. Das ist schon ungewöhnlich. Auch, dass unsere Mitarbeiter:innen länger als ein Jahr an ein auswärtiges Projekt gebunden sind. Aber wir sind vor Ort in einem netten kleinen Hotel untergebracht und werden dort bestens betreut. So gut, dass sich die Kolleg:innen fast schon wie zu Hause fühlen“, bilanziert der Projektleiter.
Knapp sieben der potenziellen 20 MW Leistung des Holzkraftwerks sind mittlerweile verfügbar, die restliche Energie der beiden weiteren Kessel soll in der ersten Hälfte des kommenden Jahres abgerufen werden können, wenn das Kraftwerk in den Regelbetrieb geht. Weiterhin wird mit Hilfe der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) die Abwärme aus der Stromproduktion genutzt, um die Cuxhavener mit Fernwärme zu versorgen.
Was wir normalerweise nacheinander abwickeln, musste hier gleichzeitig und eng miteinander verzahnt erfolgen: der Transport und die Montage der gesamten Technik, die Stromversorgung aller Gewerke auf der Baustelle und last but not least die Programmierung der Leittechnik inklusive ihrer unterschiedlichen Schnittstellen.
Marcell Peters, verantw. Projektleiter, SCHULZ Systemtechnik Wallenhorst